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Formel-E: Frijns gewinnt verrücktes Rennen in Paris

Verantwortlicher Autor: Markus Faber Paris (FRA), 27.04.2019, 18:40 Uhr
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Robin Frijns
Robin Frijns  Bild: Markus Faber

Paris (FRA) [ENA] Robin Frijns (NED) gewinnt sein erstes Formel-E Rennen. Zweiter wurde Andre Lotterer (DEU) im DS Techeetah Formel E Boliden vor seinem Landsmann Daniel Abt für Audi. In einem spektakulären Rennen gewürzt mit Wetterkapriolen war der Holländer nicht zu schlagen.

Kurioses gab es schon vor Rennbeginn, als die Rennleitung entschied, die erste Runde hinter dem Safety-Car zu starten. Zuvor wurden beide Mahindra-Piloten wegen falschem Reifendruck disqualifiziert und starteten vom Ende des Feldes. Nach zwei Minuten bereits schlug der bis dahin führende Oliver Rowland in Turn 3 in die TecPro-Barriere ein und begrub damit jegliche Siegchancen. Die Führung übernahm Sebastian Buemi dicht gefolgt vom späteren Sieger Robin Frijns. Es blieb bei diesem engen Duell nicht ohne Kontakt der beiden Boliden, Frijns fuhr im Anschluss mit einem leicht defekten Frontflügel.

In Runde elf legte der Holländer sich den Schweizer zurecht und überholte ihn. Lotterer hatte sich inzwischen auf Platz zwei vorgekämpft und jagte fortan Frijns. Daniel Abt (Audi) arbeitete sich ebenfalls gut nach vorn und lag schon bald vor Felipe Massa an dritter Stelle. Als wäre das Rennen in der ersten Viertelstunde nicht schon abwechslungsreich gewesen, setzte auch noch Regen und später sogar Hagel ein - das erste echte Regenrennen in der Geschichte der Formel E! Die Rennleitung entschied in Runde 16 auf Full-Course-Yellow, um das Risiko eines Unfalls zu minimieren.

Spannung auch ohne Regen

24 Minuten vor dem Ende ging es im Renntempo weiter. Mitch Evans musste mit einem Schaden an die Box kommen, während Tom Dillmann (NIO) mit dem rechten Vorderrad an der Mauer der Kurven-Innenseite anschlug. Dann die nächsten Unfälle: Zunächst kollidierte Sam Bird mit Jerome d'Ambrosio in Kurve 3. Dann - nur wenige Sekunden später - crashten direkt dahinter Rowland und Alex Sims, dessen BMW seitlich in der TecPro-Barriere landete. Der nächste Massencrash, die nächste Full-Course-Yellow-Phase. Stoffel Vandoorne, der ebenfalls in den Unfall verwickelt war, musste an die Box kommen und aufgeben.

Als es wieder weiterging, war es Massa, der sich nach einem Kontakt mit Oliver Turvey in die Auslaufzone drehte und Plätze verlor. Dann verbremste sich Teamkollege Edo Mortara beim Überholversuch gegen Günther und rutschte ebenfalls in die Mauer. Wenig später sorgte Mortara für den nächsten großen Unfall: Vor Kurve 13 drehte er Alex Lynn, dessen Jaguar daraufhin in der TecPro-Barriere einschlug. Mortara kam ebenfalls nicht mehr rechtzeitig zum Stehen und rutschte mit der Nase unter das Lynn-Auto. Zunächst rief die Rennleitung zum dritten Mal Full-Course-Yellow aus, dann kam das Safety-Car auf die Strecke

Zwei Minuten vor dem Ende ging es noch einmal im Renntempo weiter, doch schon nach wenigen Sekunden war es diesmal Jerome d'Ambrosio, der in die Mauer rutschte. Jose Maria Lopez konnte nicht mehr ausweichen und fuhr ihm ins Heck. Es folgte die vierte Full-Course-Yellow-Phase. Da an der Spitze bis dahin nichts passiert war, blieb es bis zur karierten Flagge wie gehabt, auch wenn in der letzten Runde noch einmal kurz auf "Grün" geschaltet wurde: Robin Frijns brachte seinen ersten Formel-E-Sieg nach Hause - der achte Sieger im achten Rennen der laufenden Saison. Der Pole-Setter von heute, Pascal Wehrlein startete aus der letzten Startreihe und landete schliesslich auf dem 10. Platz.

Startphase
Lotterer
Wehrlein

Nach diesem denkwürdigen Rennen übernimmt Frijns die Führung in der Fahrerwertung mit einem Punkt Vorsprung vor Andre Lotterer. Felix da Costa folgt nach acht von 13 Saisonläufen auf Rang 3, punktgleich mit Audi-Fahrer di Grassi. Das nächste Formel-E-Rennen startet in zwei Wochen in Monaco.

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