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Gedanken zu Aristoteles

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 21.05.2020, 16:20 Uhr
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Wien [ENA] Die griechische Philosophie der Vorsokratiker war an einem kritischen Punkt angelangt - das Für und Wider der wissenschaftlichen Positionen hatte sich in einem unentwirrbaren Knoten an Lehrmeinungen verstrickt, der nur noch mit einem Schwerthieb zu lösen war. Aristoteles war dieser "Siegfried", der die hoffnungslos in der Luft hängenden Thesen mit einem Schlag herunterriss und in seinen Systemen auffing.

Dort füllten sie wie reife Früchte seine Körbe der Wissenschaft, die sein großes Thema war. Die "Metaphysik" beginnt mit dem Satz, "Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen," was ihn veranlasste die Sinneswahrnehmung, Kunst, Weisheit, Erfahrung oder Wahrheit einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Dem "verträumten" ' Blick der alten Philosophen auf die Erscheinungen der Natur, setzt Aristoteles seine eigenen Prinzipien und Ursachen entgegen, die wie ein Vogelkäfig dem zwitschern, singen und pfeifen vieler Vögelchen Grenzen setzten. In seiner Metaphysik meint er, "die erste Philosophie schien über alle Dinge nur zu stammeln, da sie noch jung war." So war es Parmenides, der bei der Entstehung des Alls, den Liebesgott erkannte.

Hesiod sah Liebe und Begierde in den Dingen als Prinzip, während die Phytagoreer in der Mathematik die Prinzipien aller Dinge suchten. Xenophanes sah im "Einen" Gott, wurde aber von Aristoteles als "ungeschulter Denker" abgelehnt. Sokrates behandelte ethische Fragen und lenkte dabei als erster seine Gedanken auf Definitionen. Plato schloss sich an und bezeichnete sie Ideen, denn von vergänglichen Sinnesdingen könne man keine Definitionen aufstellen. Dass wir heute noch die Schriften von Aristoteles besitzen, verdanken wir einem Zufall. Der Philosoph Andronikos von Rhodos hat sie im 1.Jahrhundert v.Chr. im Keller des Geographen Strabon gefunden, wo sie ungefähr 200 Jahre lagerten. Er hat sie dann zu einer Gesamtausgabe zusammengefasst.

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