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EZB-Chef Mario Draghi dämpft Wachstumssorgen

Verantwortlicher Autor: Felix Pfitscher Frankfurt am Main, 19.11.2018, 11:32 Uhr
Nachricht/Bericht: +++ Wirtschaft und Finanzen +++ Bericht 6221x gelesen
Mario Draghi Präsident der Europäischen Zentralbank beim 26. Frankfurter European Banking Congress 2018
Mario Draghi Präsident der Europäischen Zentralbank beim 26. Frankfurter European Banking Congress 2018   Bild: Felix Pfitscher

Frankfurt am Main [ENA] EZB Chef M. Draghi bekräftigte am Freitag 16.Nov.2018 beim 26. Frankfurt European Banking Congress (EBC), in der „Alten Oper“,dass Europas Aufschwung etwas ins Stocken geraten ist. Er sieht dennoch keinen Grund zur Sorge. Seine Patentlösung : einheitliche Regeln für Banken und ein stabileres Europa.

Mario Draghi hat trotz Italiens Schuldenkrise, insbesondere der Brexit-Turbulenzen und schwacher Konjunkturindikatoren, die Furcht vor einem Wachstumseinbruch gedämpft. Der EZB-Chef bemängelt jedoch die hochverschuldeten Euroländer (sicherlich meinte er in erster Linie, „ohne das durchaus sympathische Land auszusprechen“, Italien), die weiterhin hohen Staatsschulden und die ausgebliebenen Sparmaßnahmen. Aufgrund des Konfrontationskurses der seit Juni 2018 amtierenden Regierung aus rechter Lega und populistischer Fünf-Sterne-Bewegung, sind die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen wiedermal deutlich gestiegen.

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Große Sorgen bereitet es auch der italienischen Regierung, denn sollte zum Jahresende eventuell das Anleihekaufprogramm der EZB auslaufen, fällt somit einer der wichtigsten Käufer italienischer Staatsanleihen weg. Demzufolge könnte der Risikoaufschlag für italienische Staatsanleihen rasant steigen. Es gibt dennoch absolut keinen Grund, warum das Wachstum im Euro-Währungsgebiet aus heiterem Himmel, enden sollte; dies sagte Herr Draghi auf dem European Banking Congress. Der ohnehin umstrittene EZB-Präsident sieht auch für die Politik keinen Grund sich auszuruhen. Er mahnte einheitliche Regelwerke für Banken und Kapitalmärkte an.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann erklärte, die Währungshüter sollten nach Jahren des Krisenmanagements wiederum zu einer klassischen Geldpolitik zurückkehren. Der Bundesbank-Präsident stand unter anderem den Anleihekäufen skeptisch gegenüber. Diese drohen, aus seiner Sicht, die Grenzen zwischen Geldpolitik und der Fiskalpolitik zu verwischen. Christian Sewing Vorstandsvorsitzender der Deutschen-Bank, kritisierte auf der Veranstaltung den Stillstand in Europa. Er warnte vor dem Verlust an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Asien und den USA.

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